Am Samstag, 23. April 2016, hatte unsere Nachwuchsabteilung ein volles Programm. Zunächst ging es morgens nach Dortmund. Für die Landesverbandsmeisterschaften des Rheinischen Schützenbundes in der Disziplin Luftgewehr stehend, 40 Schuss, hatten sich alle fünf Breniger Teilnehmer in der Jugend- und in der Juniorenklasse qualifiziert. Weil an diesem Tag noch weitere Startgelegenheiten zu nutzen waren, wurden Starter, Betreuer und die gesamte Ausrüstung in drei Autos in die Westfalenmetropole befördert.
Der Start in Dortmund war für 11.50 Uhr vorgesehen. Leider gab es bei den ersten Durchgängen Verzögerungen, so dass die Breniger Jungs erst gegen 12.30 Uhr starten konnten. Es wird knapp, weil in Gymnich, bei den Diözesanmeisterschaften des Bundes der historischen Deutschen Schützenbruderschaften, für Tobias Longerich, Lukas Walter und Steven Waschter die Startzeit um 15.50 Uhr kaum Zeitreserven zulässt.
Endlich beginnt die 15-minütige Vorbereitungszeit auf den 108 Schießbahnen. Die meisten Teilnehmer beginnen mit dem Probeschießen. Nicht so die Breniger Jugendlichen. Man gönnt sich zunächst 5 weitere Minuten Ruhe und bleibt auf den Stühlen hinter den jeweiligen Ständen sitzen. Das Probeschießen – 10 Minuten reichen völlig aus – läuft dann normal. Bei den ersten 10 Wertungsschüssen ist Tobias dann mit 95 Ringen voll im Soll, Steven erzielt 92 Ringe und liegt damit deutlich über seinem bisherigen Bestleistungen. Bei den anderen läuft es zunächst eher durchschnittlich, Marvin mit 89, Christian mit 87 und vor allem Lukas mit 86 Ringen hatten sich den Start anders vorgestellt. Die zweite 10er Serie schließt Tobi mit 94 ab. Marvin (93), Lukas (90) und Christian (89) können sich steigern, Steven liegt mit 88 voll im grünen Bereich.
Während Tobias sich beim Schießen Zeit lässt, geben Christian und Marvin Gas. Christian Langel, wie so oft unter den hohen Temperaturen in der Halle leidend, beendet als erster Breniger den Wettkampf und schließt ihn mit 350 Ringen ab. Das Ergebnis ist gut und bringt in auf Platz 22 von 45 Teilnehmern. Marvin Stephan steigert sich auf zwei 94er Serien, erreicht 370 Ringe und wird damit überraschend Dritter in der Juniorenklasse B. Ein sehr schöner Erfolg.
Die Jugendmannschaft mit Steven, Lukas und Tobias lässt sich etwas mehr Zeit. Steven erzielt 349 Ringe und damit seine persönliche Bestleistung (19. Platz). Lukas ist mit seinen 354 Ringen (16. Platz) gar nicht zufrieden. Es kann nicht immer optimal laufen. Tobias macht es spannend. Die dritte Serie ist mit 97 Ringen super gelaufen. Das große Ziel ist das Erreichen der Limitzahl für die Deutschen Meisterschaften in München. Im Vorjahr lag die Qualifikationszahl bei 377 Ringen. Diese Ringzahl scheint erreichbar, man weiß aber nie, ob das Limit konstant bleibt oder sich nach oben erhöht. Tobi schießt in der vierten Serie zunächst eine Zehn und dann 2 Neuner. Das könnte knapp werden. Dann kommt aber eine 10 nach der anderen, bis er schließlich nach 39 Schüssen 374 Ringe hat. Dann kommt noch eine 9 und der Jubel der Betreuer, das dürfte reichen, 383 Ringe, Superergebnis und außerdem – so ganz nebenbei – der erste Einzelwertungsplatz bei den Landesverbandsmeisterschaften. Für Tobi nach dem Vorjahr (damals im Luftgewehr-Dreistellungskampf) der zweite Landesmeistertitel. Mit dem erreichten Ergebnis dürfte er sich zum dritten Mal hintereinander für die Deutschen Meisterschaften in München, im September, qualifiziert haben. Nach eigener Aussage war er absolut nicht nervös, allerdings war er doch froh, als der Wettkampf dann endlich (erfolgreich) vorbei war.
Am Rande sei erwähnt, dass es mit der Jugendmannschaft zum 4. Platz reichte.
Jetzt rückt wieder der Termindruck in den Fokus. Schnelles Umziehen, Einpacken, und ab ins Auto, rauf auf die Straße in Richtung Gymnich, dort wartet der nächste Wettbewerb. Aber nicht für alle, Marvin, Prinz der Bruderschaft, darf beim Bezirksjungschützentag des Bezirksverbandes Vorgebirge in Heimerzheim beim Wettbewerb um den Bezirksprinzentitel an den Start gehen. Die Zeit drängt, es müsste eigentlich knapp ausreichen – trotz der Verzögerung in Dortmund.
Problem bei der Autobahnauffahrt: Die ist in der für uns erforderlichen Richtung gesperrt! Kein Problem, trotz ahnungslosem Navi; andere Richtung eingeschlagen, erste Ausfahrt und wieder drauf auf die Autobahn in die andere Richtung. Böse Überraschung: Wieder ist die benötigte Ausfahrt gesperrt. Nach gut 10 Minuten Sightseeing-Tour durch Dortmund ist dann eine Autobahn gefunden, die in Richtung Gymnich führen könnte. Der rechte Weg wird gefunden, weil man manchmal das Navi einfach ignorieren muss.
Rolf, Vater von Tobias, und Hans hatten die Aufgabe, ihre Autos möglichst rechtzeitig ans Ziel zu bringen. Das gelang, weil die Fahrer nicht immer die Zeit hatten, die Geschwindigkeitsbegrenzungszeichen am Fahrbahnrand zu erkennen. Am Ziel in Gymnich stellte man fest, dass die Eile gar nicht nötig gewesen wäre, weil auch bei den Diözesanmeisterschaften Verzögerungen entstanden waren und in Heimerzheim, wo Marvin beim Bezirksprinzenschießen teilnehmen sollte, war das Zeitfenster ohnehin groß genug.
In Dortmund blieben Christian und Frank (Vater von Lukas) zurück, um die von Tobi und Marvin gewonnenen Medaillen in Empfang zu nehmen.
Für die Schülermannschaft mit Tobias, Lukas und Steven stellte sich in Gymnich die Frage, ob der Reisestress Einfluss auf die Leistung nehmen würde und ob die Kondition ausreichte. Alle Drei konnten sich aber erneut konzentrieren und erzielten mit 289 (Tobias), 278 (Lukas) und 268 (Steven) tolle Ergebnisse. Die reichten nicht nur zu den ersten drei Plätzen in der Einzelwertung sondern auch zum überlegenen Sieg in der Mannschaftswertung (übrigens 41 Ringe mehr als am Tag danach die beste Jugendmannschaft erzielte).
Dann ging es – aufgehalten von einer Baustelle auf der A 61 – nach Heimerzheim, zum Bezirksjungschützentag. Dort warteten bereits Jungschützenmeister Dominik, Schießmeister Markus, Schülerprinz Paul und inzwischen auch Prinz Marvin auf Verstärkung. Auf die Frage, wie das Bezirksschülerprinzenschießen den für ihn gelaufen sei, meinte Paul: „irgendwas zwischen 27 und 30“. Sehr präzise Aussage. Marvin und Dominik (Jugendleiterpokal) konnten ihre Ergebnisse, die natürlich (noch) nicht veröffentlicht worden waren, nicht konkret einschätzen.
Dann kamen die Siegerehrungen, zu der inzwischen auch der zweite Brudermeister Jean und Ex-Brudermeister Bert angereist waren. Für den dritten Platz bei den Bezirksmeisterschaften erhielt zunächst Paul eine Urkunde und eine Nadel in der Schülerklasse, Disziplin Luftgewehr aufgelegt. Die Jugendmannschaft holte bei den Rundenwettkämpfen ungeschlagen den ersten Platz. Die Einzelwertung ging an Tobias, gefolgt von Marvin, Lukas, Christian und Steven, die ersten fünf Plätze für die Breniger Jugend.
Besondere Spannung kam bei der Verkündung den neuen Majestäten auf. Zwei Schülerprinzen hatten 28 Ringe erzielt. Er gab eine 29. Konnte das Paul sein? Im Training hatte er nie mehr als 28 Ringe geschafft. Der Name des neuen Bezirksschülerprinzen wurde vorgelesen – und es war: Paul Walter! Die Freude bei der Breniger Delegation war riesengroß, insbesondere deshalb, weil damit kaum jemand gerechnet hatte.
Marvin, der bereits den Titel des Bezirksjungendkönigs im Bezirk 10 des Rheinischen Schützenbundes geholt hatte, erreichte im Wettbewerb um den Bezirksprinzen den 3. Platz, nur ein Ring hinter dem Sieger.
Das extrem erfolgreiche Wochenende rundeten am Sonntag, 24.4.16, Marvin als Zweiter (275) und Christian als Dritter (270) in der Jugendklasse Luftgewehr stehend bei den Diözesanmeisterschaften ab.
Bilanz: Ein Mannschaftstitel, zwei Einzelsiege, zwei zweite Einzelplätze und drei dritte Einzelplätze.