Der Starttermin war eher ungewöhnlich. Am Dienstag, 26.4.16, fanden am späten Nachmittag die Diözesanmeisterschaften (Erzdiözese Köln des Bundes der historischen Deutschen Schützenbruderschaften) in der Disziplin Luftgewehr Dreistellungskampf in Bonn-Duisdorf statt. Gut dass Rolf seine Arbeitszeit flexibel gestalten kann, sonst wäre es eher schwierig geworden, die Breniger Jungs rechtzeitig nach Duisdorf zu kutschieren. So kamen Tobias und Steven pünktlich zur Anmeldung in Duisdorf, in der Nähe des Bundesverteidigungsministeriums an, und Hans konnte mit Lukas wenig später folgen.
Noch am Montag zuvor hatte man sich gründlich vorbereitet und die technisch schwierigste Disziplin, Kniend, trainiert und die Positionen von Handstopps und Schaftkappen optimal eingestellt, damit die am nächsten Tag bereits eingestellt waren und die „richtigen“ Positionen nicht mehr arbeitsintensiv ermittelt werden mussten. Dann kam in Duisdorf die kalte Dusche: Es wird nicht in der Reihenfolge kniend, liegend, stehend geschossen (wie von der ISSF, dem internationale Fachverband für Sportschützen vorgeschrieben), sondern in der Reihenfolge Liegend, Stehend, Kniend (der historische Fachverband hält noch an der ehemals geltenden Reihenfolge fest). Das hätte Ex-Schießmeister Hans eigentlich wissen müssen! Aber er wird halt alt.
Offenbar stellte die mit Motzen von den Jugendlichen quittierte notwendige Umstellung dann doch kein allzu großes Problem dar: Lukas 98 Ringe, Tobi 99 und Steven auch 99 (bisher bestes Liegend-Resultat 90)! Das ging ja gut los.
Zuvor waren zum Glück die vermeintlich optimalen Positionen der Schaftkappen und der Handstopps per Foto festgehalten worden. Aber zunächst kam das Stehend-Schießen. Das Probeschießen lief ungewöhnlich gut. Schlechtes Omen für die Wertungsschüsse? Nein! Steven erzielte gute 89 Ringe, Lukas war mit 92 auch gut dabei. Tobi hatte sich zum Ziel gesetzt, an seine Liegenleistung anzuknüpfen – es gelang! 99 Ringe im Stehendanschlag. Für Tobias erst zwei Neunen nach 20 Schüssen.
Dann die schwierige Kniend-Disziplin. Tobi meinte, dass er das Gewehr nicht ohne ständiges Wackeln im Ziel halten könne, schoss aber fast nur 10er. Steven beteuerte, dass er optimal „drauf stehe“, schoss aber überwiegend 8er. Bei Lukas lief es nicht schlecht, er zeigte sich aber eher unzufrieden. Erstaunlich: Die auf dem Smartphone festgehaltenen „optimalen“ Einstellungen wurden dann doch zum Teil wieder „angepasst“.
Dann ging es los mit dem Kniend-Wertungsschießen. Eine 7 von Lukas beim zweiten Schuss. Das gefiel ihm gar nicht. Aber es folgten zwei 10er. Steven und Tobi schossen mit viel Geduld und beendeten die Kniend-Serie mit 92 (Steven) und 95 (Tobias) Ringen. Lukas erzielte genau die 92 Ringe, die er vorher prophezeit hatte. Das bedeutete bei den Gesamt-resultaten für Tobias 293 Ringe, für Lukas 282 und für Steven 279. Eine Mannschaftsleistung, die vorher in dieser Höhe trotz Optimismus nicht erwartet worden war. Diese tollen Ergebnisse führten zum hoch überlegenen Sieg in der Mannschaftswertung und zu den ersten drei Plätzen in der Einzelwertung.
In der Zusammenfassung bedeutet das für die Erfolgsbilanz unserer Jugend bei den diesjährigen Diözesanmeisterschaften (unter Berücksichtigung der Erfolge von Samstag und Sonntag): 8 Starts: 10 Medaillen! Nämlich 2 Mannschaftssiege und in der Einzelwertung zwei 1. Plätze, drei 2. und drei 3. Plätze. Viel mehr geht nicht. Das wird eine „anstrengende“ Siegerehrung am Sonntag, 1. Mai, bei Kunibertus Gymnich (18 Uhr).